Prof. Dr. Dr. hc. Horst Siegwart Günther starb am 17. Januar 2015 im Alter von 89 Jahren und wurde in Husum beerdigt. Mit Prof. Günther verlieren wir eine der beeindruckendsten Ärztepersönlichkeiten unserer Zeit. Er war Zeit seines Lebens tätig in den Kriegs- und Krisengebieten des Mittleren Ostens. Er hat tausenden von Menschen vor Ort und ganz konkret geholfen. Er war auch Begründer der Vereinigung «Gelbes Kreuz International», einer Hilfsorganisation für Kinder in Not auf der ganzen Welt. Es war sein grosses Verdienst, dass er trotz schwierigster Bedingungen die Zusammenhänge der Verwendung von Depleted Uranium (DU)-Munition und einer Reihe von neu auftretenden Krankheiten, v.a. bei Kleinkindern,  im Irak und anderen Ländern, die von Krieg überzogen wurden, feststellte. Es waren dies Immundefekte, Funktionsstörungen von Niere und Leber (nach ihm später Morbus Günther benannt), Leukämien und andere Krebserkrankungen sowie auch genetische Störungen , die zu Aborten und zu schrecklichen Missbildungen bei Neugeborenen führten. Unermüdlich klärte er in Vorträgen in vielen Ländern der Welt über seine Befunde auf, die auch in Zusammenhang mit dem bei alliierten Soldaten beschriebenen Golfkriegssyndrom gebracht wurden. Für seinen Mut und seine Zivilcourage musste er unter schweren Angriffen, Inhaftierung und Misshandlung leiden, es wurden sogar Anschläge auf ihn verübt. Professor Günther ist eines der ärztlichen Vorbilder der Neuzeit, der sich über seine zutiefst humane ärztliche Tätigkeit am einzelnen Menschen hinaus auch unbestechlich für die wissenschaftliche Wahrheit und die Humanität in unserer Welt eingesetzt hat. Dafür sind wir ihm sehr dankbar.

Traueransprache für Siegwart Horst Günther

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